Apple Music
Mit dem iPod und iTunes hat Apple im Jahr 2001 das Musik-Business revolutioniert. Nun steigt Apple mit seinem Dienst Apple Music in das Musik-Streaming Geschäft ein, der Markt wird allerdings seit Jahren von Spotify, Rdio und Google Play Music geprägt. Ihr könnt Apple Music zunächst 3 Monate gratis testen, danach kostet der Dienst 9,99 Euro pro Monat oder 14,99 Euro monatlich für die Familienmitgliedschaft.
Musik App
Apple integriert seinen Musik-Streamingdienst in die neue Musik App auf dem iPad und iPhone. Seit iOS 8.4 könnt ihr Apple Music also verwenden, Nutzer von älteren iOS-Versionen haben das Nachsehen. Das lösen Spotify oder Rdio mit ihren Standalone Apps irgendwie besser. Apples Schritt ist aber durchaus nachvollziehbar, denn so hat der Nutzer einen einfach Zugriff auf seine bisherige Musiksammlung und auf Apples 30 Millionen Songangebot im Netz. Am Mac ist Apple Music in iTunes integriert — auch nachvollziehbar. Wir wollen uns in unserem Artikel allerdings auf die iOS Version beschränken.
Das User Interface von Apple Music wirkt zunächst sehr gewöhnungsbedürftig auf mich. Die Schrift ist ziemlich klein, die HEADLINES in Versalien sind schwer zu erfassen und das gesamte Gestaltungsraster wirkt mir zu unruhig. Die Nutzerführung in Apple Music unterscheidet hauptsächlich zwischen einzelnen Alben von Künstlern und kuratierten Listen von Apple.
Ansonsten ist die Aufteilung der App in „Für dich“-Empfehlungen, Neue Musik, „Beats 1“ Radio, Connect und Meine Musik gut und nachvollziehbar gelöst. Die Suchanzeige hingegen ist eine Katastrophe, Ergebnisse werden zunächst als reiner Text angezeigt, es gibt keine Differenzierung nach Künstler, Alben, Titeln usw.
Das Streaming der Musik funktioniert hervorragend, sowohl per WLAN oder LTE und 3G hatten wir bisher keinerlei Aussetzer.
Das Musikangebot in Apple Music
Apples Musikangebot für das Musik-Streaming ist mit 30 Millionen Songs sehr groß und vergleichbar zu Spotify, Rdio und dem Rest der Konkurrenz. Apple streamt mit einer Bitrate von 256 kbps, etwas weniger als die Konkurrenz, ob man dies aber wirklich hört, wage ich zu bezweifeln. Musik könnt ihr natürlich offline auf euer iPhone oder iPad laden und spart so Datenvolumen. Einen guten Vergleich aller Dienste hat TheVerge in ihrem Artikel Here's how Apple Music compares to Spotify, Tidal, and other streaming services zusammengestellt.
Was unterscheidet Apple Music nun also von Spotify und Co.?
Ich teste Apple Music nun seit ein paar Tagen und habe das Gefühl, dass die Musik-Empfehlungen deutlich besser sind, als bei Spotify und Rdio. Allerdings überrascht mich das wenig, denn Apple hat durch iTunes Match Zugriff auf meine gesamte iTunes Library und kennt meine Musikvorlieben durch meine Kaufhistorie. Ich habe in den vergangenen Tagen 3-4 neue Bands kennengelernt, deren Musik ich mir auch kaufen würde.
Apple biete zudem eine Menge kuratierter Playlisten, gefühlt mehr als Spotify. Allerdings höre ich lieber ganze Alben, als Playlisten, das ist aber ein persönliches Ding. Und mit Beats 1 Radio hat Apple ein wirkliches Mehrwert-Feature an Board, dass Spotify und die restliche Konkurrenz so schnell nicht kopieren können.
Beats 1 Radio
Mit Beats 1 startet Apple einen eigenen Radiosender, der aus Los Angeles, New York und London sendet. Beats 1 könnt ihr auch ohne kostenpflichtiges Abo hören, sowohl unter iOS, als auch in iTunes auf dem Mac. Neben drei festen Radiomoderatoren werden Künstler und Gastmoderatoren ab und zu einstündige Shows moderieren. Neben Beats 1 gibt es noch eine Reihe weiterer „Themen-“Sender, die ihr mit eurem Hörverhalten und „Likes“ anpassen könnt.
Den Aufwand, einen eigenen Radiosender zu betreiben kann ich nicht so richtig einschätzen, persönlich finde ich aber, dass dies nicht so richtig zu Apple passt.
Connect
Mit Connect versucht Apple einen erneuten Versuch mit Social Media Inhalten, erinnert ihr euch noch an Ping in iTunes? In Apple Music Connect könnt ihr Musikern in der Musik App und iTunes folgen und exklusive Bilder, Lyrics, Musik und Videos ansehen, kommentieren und sharen. Künstler haben ihre eigene Profilseite, wie man es von anderen sozialen Netzwerken kennt. Zumindest ist dies Apples Wunsch. In der Realität bietet mir Connect aktuell noch recht wenig Spannendes, das liegt vielleicht aber auch an den Künstlern, denen ich folge.
Fazit
Ein erstes persönliches Fazit ist schnell erstellt. Apple Music bietet viel gute und persönlich abgestimmte Musik. Die App ist furchtbar und umständlich zu bedienen. Der Akku meines iPhone 5s wird extrem heiß und die Akkulaufzeit nimmt rapide ab, eigentlich kann man Musik-Streaming nur länger nutzen, wenn das Gerät am Strom angeschlossen ist oder ihr ladet die Musik zunächst herunter. Auf dem iPad mini der ersten Generation fühlt sich die Bedienung der Musik App ziemlich langsam an. Der aktuelle Playstatus wird nicht über die Geräte hinweg synchronisiert, das ist ziemlich schade.
Ob ihr gewillt seid, knapp 10 Euro im Monat für einen Musik-Streamingdienst auszugeben, müsst ihr natürlich selber entscheiden. Ob ich vom werbefinanzierten Spotify Account und iTunes Match zu Apple Music wechseln werde, muss ich nach den 3 Testmonaten auch selbst entscheiden. Ich bleibe gespannt.
Wir werden in Zukunft noch ein paar kleine Blogpost zu Apple Music veröffentlichen und den Streaming-Dienst weiter testen. Wir freuen uns auf Eure Meinung zu Apple Music in den Kommentaren.
So long, rock' on!
Ich habe Apple Music auch die letzten Tage getestet, die Musik emfehlungen sind wirklich gut. Im Vergleich zu Spotify vielleicht wirklich besser. Aber irgendwie wirkt AM noch ganz schön krude. Ich finde mich da nicht wirklich zurecht. Mit Beats 1 kann ich auch nix anfangen, es ist und bleibt Radio.
Ich finde Apple Music klasse. Ade Spotify.